Broke
Bedeutung
Der englische Begriff broke beschreibt einen finanziellen Zustand, in dem eine Person über kein oder nur noch sehr wenig Geld verfügt. Im Deutschen entspricht dies am ehesten dem Ausdruck „pleite“ oder „blank“. Wer broke ist, hat Schwierigkeiten, laufende Ausgaben zu decken, und muss auf Konsum verzichten. Das kann vorübergehend der Fall sein – etwa kurz vor dem nächsten Gehaltseingang – oder ein dauerhafter Zustand sein, wenn die Einnahmen die Ausgaben nicht decken.
Charakteristisch für den Begriff ist sein umgangssprachlicher, oft selbstironischer Ton. Somit sehr beliebt in der Jugendsprache. So kann jemand lachend sagen: I’m broke after that vacation, um auszudrücken, dass eine teure Reise das Konto leergeräumt hat – auch wenn die grundlegende finanzielle Sicherheit noch besteht. Gleichzeitig kann broke aber auch einen existenziellen Engpass beschreiben, wenn Miete, Rechnungen oder Lebensmittel nicht mehr bezahlt werden können.
In der Popkultur und im politischen Diskurs taucht der Begriff zudem in Redewendungen auf, etwa in go woke, go broke. Diese provokante Formel wird vor allem in den sozialen Medien genutzt, um zu behaupten, dass Unternehmen, die sich öffentlich für progressive oder inklusive Werte einsetzen, dadurch Kunden verlieren und finanziell scheitern. Der Ausdruck ist stark umstritten und wird sowohl als bissige Kritik wie auch als Schlagwort im Kulturkampf verstanden.
Wichtig ist die Abgrenzung zu formelleren Begriffen:
- Bankrupt: Rechtlich definierter Insolvenzstatus in den USA, oft nach einem Gerichtsverfahren.
- Insolvent: Juristischer Begriff für Zahlungsunfähigkeit, auch im Deutschen gebräuchlich.
- Broke: Alltagssprachlich, informell, betont den subjektiv empfundenen Mangel.
Ursprung des Begriffes
Die Wurzeln von broke liegen im altenglischen Verb to break („brechen, zerbrechen“). Bereits im 17. Jahrhundert nutzte man in England die Wendung to go broke, um den wirtschaftlichen Ruin eines Kaufmanns oder Unternehmers zu umschreiben. Die Metapher ist eindeutig: Wer broke ist, dessen finanzielle Grundlage ist „gebrochen“ – ähnlich wie eine zerbrochene Brücke, die nicht mehr trägt.
Historische Sprachparallelen verdeutlichen, dass diese Bildsprache international verbreitet ist:
- Italienisch: banca rotta („zerbrochene Bank“) – Ursprung des deutschen „Bankrott“.
- Französisch: faillite von faillir („scheitern, fehlschlagen“).
- Deutsch: „pleite“ stammt vermutlich aus dem Rotwelsch und wurde im 19. Jahrhundert populär.
In der englischen Sprache wandelte sich broke im Laufe der Jahrhunderte vom kaufmännischen Fachbegriff zum alltagssprachlichen Ausdruck, der heute auch in lockeren Gesprächssituationen verwendet wird – selbst wenn die finanzielle Lage nur vorübergehend angespannt ist.
Auch im Jugendsprachbereich lassen sich solche Bedeutungsverschiebungen beobachten: So wurde lit ursprünglich schlicht mit „angezündet“ oder „hell erleuchtet“ übersetzt, bevor es in der Jugendsprache zu einem Ausdruck für „cool“ oder „spitzenmäßig“ wurde. Flex, das früher nur „bewegen“ oder „dehnen“ bedeutete, wird heute oft für das Zurschaustellen von Status oder Besitz verwendet.
Verbreitung des Begriffes
Die weltweite Verbreitung von broke ist eng mit kulturellen Strömungen des 20. und 21. Jahrhunderts verbunden. Während der Begriff in den USA schon lange fest im Alltagswortschatz verankert war, brachten Popkultur und Medien ihn in internationale Kontexte. Besonders prägend waren:
- Film und Fernsehen: Hollywood-Komödien und Dramen, in denen Figuren ihre finanzielle Misere mit dem Satz „I’m broke“ kommentieren, machten den Ausdruck global verständlich.
- Musikszene: Im Blues und später im Hip-Hop taucht broke als Symbol für Armut, Kampfgeist und sozialen Aufstieg auf – von Klassikern wie „Broke and Hungry“ bis zu Rap-Lines wie „started from the bottom, still broke“.
- Internet und Social Media: Memes und Hashtags wie #brokeLife oder #brokeCollegeStudent verbreiteten den Begriff in den 2010er-Jahren weltweit.
- Jugend- und Street-Slang: In urbanen Szenen wird broke oft mit einem Augenzwinkern benutzt, um finanzielle Engpässe als Teil des Lifestyles darzustellen.
Im deutschsprachigen Raum ist broke vor allem in jüngeren Generationen und in Szenen mit engem Bezug zur englischen Sprache populär. Es wird oft mit Selbstironie eingesetzt, um finanzielle Knappheit zu thematisieren, ohne sie dramatisch zu überhöhen – manchmal sogar als bewusstes Stilmittel in Social-Media-Posts, um Authentizität zu signalisieren.

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