Hipster
Bedeutung
Der Begriff „Hipster“ beschreibt eine urbane Subkultur, die stark durch ihre alternative und oft gegen den Mainstream gerichtete Lebensweise geprägt ist. Hipster zeichnen sich durch einen unverwechselbaren Stil und eine klare Haltung gegenüber Konsum und Kultur aus. Oft stehen Hipster für Individualität, bewusste Entscheidungen im Lebensstil und eine Vorliebe für handgemachte oder nachhaltige Produkte. Typisch sind Mode-Elemente wie enge Jeans, Vintage-Kleidung, Brillen im Retro-Stil sowie Bärte und Frisuren, die an vergangene Jahrzehnte erinnern.
Hipster legen großen Wert auf ihre kulturellen Interessen, die oft abseits des Mainstreams liegen. Sie haben eine Leidenschaft für unabhängige Musik, seltene Schallplatten, experimentelle Filme und alternative Kunst. In ihrem Alltag spielt der persönliche Ausdruck eine zentrale Rolle, weshalb sie klassische Konsummuster häufig bewusst ablehnen. Stattdessen pflegen sie eine „Do-it-yourself“-Mentalität, die sich in vielen Bereichen zeigt – von selbstgemachten Accessoires bis hin zu individuell gestalteten Möbelstücken. In diesem Sinne könnte man sie auch als „Macher“ bezeichnen, die kreativ und selbstbestimmt ihren Lebensstil prägen.
Ursprung des Begriffes
„Hipster“ bezeichnet eine Gegenbewegung, die oft mit einer kritischen Haltung gegenüber den sogenannten Babyboomern verbunden wird. Ursprünglich tauchte der Begriff in den 1940er Jahren in den USA auf und beschrieb eine Subkultur von Jazz-Liebhabern, die stark von der afroamerikanischen Musik- und Lifestyle-Szene beeinflusst war. Der Begriff selbst leitet sich vom Slang-Wort „hip“ oder „hep“ ab, was so viel wie „angesagt“ oder „szenebewusst“ bedeutet. Die frühen Hipster dieser Zeit zeichneten sich durch unkonventionelle Kleidung und einen rebellischen Lebensstil aus, der das etablierte Wertesystem in Frage stellte – ein Wertesystem, das damals vor allem von den Babyboomern geprägt war. Heute wiederum werden die Babyboomer von der Generation Z häufig mit einer kritischen Haltung betrachtet und oft nur noch spöttisch mit „OK, Boomer“ kommentiert.
In den 2000er Jahren erlebte der Begriff „Hipster“ eine Renaissance und entwickelte sich zu einer neuen Kulturform, die vor allem junge, kreative Menschen in urbanen Zentren wie New York, Berlin und London anzog. Anders als die Jazz-Hipster der 1940er Jahre geht es dem modernen Hipster jedoch weniger um eine Abgrenzung zur Mainstream-Kultur als vielmehr um einen bewussten Konsum und die Suche nach Authentizität und Individualität. Diese Werte spiegeln sich in ihrem Lebensstil, ihrer Kleidung, ihrem Musikgeschmack und ihren Interessen wider – oft im Kontrast zu den Werten, die die Babyboomer-Generation hochhielt.
Verbreitung des Begriffes
Die moderne Hipster-Kultur hat sich besonders durch soziale Medien und das Internet schnell und weitreichend verbreitet. Plattformen wie Instagram, Tumblr und Pinterest haben dazu beigetragen, dass der Hipster-Stil populär wurde und zu einem weltweiten Phänomen anwuchs. Dabei spielen auch Memes eine zentrale Rolle, da sie als humorvolle, oft ironische Darstellungen von Hipster-Trends und Lebensstilen die kulturellen Codes weiter verbreiten. Durch den Zugang zu globalen kulturellen und modischen Strömungen konnten sich Hipster-Trends in Städten und Gemeinden auf der ganzen Welt etablieren, oft unabhängig von regionalen Traditionen.
Einen großen Einfluss auf die Verbreitung der Hipster-Kultur hatten auch bestimmte Stadtviertel in großen Metropolen, die sich zu sogenannten „Hipster-Vierteln“ entwickelten. Beispiele sind Williamsburg in New York, Kreuzberg in Berlin oder Shoreditch in London. In diesen Vierteln entstanden Szenen, die durch eine Mischung aus Vintage-Läden, veganen Cafés, Kunstgalerien und alternativen Musikclubs geprägt sind. Auch der Lifestyle des Boho, der mit einer Mischung aus unkonventionellem Modebewusstsein und kreativer Freiheit einhergeht, fand hier seinen Platz. Die Verbreitung dieses Lebensstils zieht oft auch wirtschaftliche Entwicklungen nach sich, wie etwa Gentrifizierung
Die Hipster-Kultur hat sich durch diese Entwicklung in viele Bereiche des Alltagslebens integriert und beeinflusst heute sogar die Mainstream-Kultur. Selbst große Marken orientieren sich inzwischen am „Hipster-Chic“ und haben Elemente des Stils übernommen, um auch eine junge, urbane Zielgruppe anzusprechen.